Forelle räuchern für Anfänger und Fortgeschrittene

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Der Einstieg

Vorgeschichte

Mein neues Projekt 2022 sollte “Zum ersten Mal im Leben Fisch räuchern” sein. Ich tat das was ich immer tue wenn ich mich einem neuen Thema nähere. Ich lese Artikel, durchstöbere Foren und schaue mir unzählige Youtube Videos an. Eigentlich ist räuchern ja ein relativ einfacher Prozess (dachte ich) aber ich gebe zu, dass ich nach dem ich in das Thema einstieg schnell feststellte, dass es ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen Herangehensweisen gibt. Das führt dazu das man als Anfänger gar nicht mehr weiß was nun richtig ist. Besonders weil vieles sich widerspricht.

Nun ja…. ich hab mich da durch die vielen Informationen durchgewühlt und nun meine ersten Fische geräuchert. Zeit euch einmal hier zu berichten wie ich es mache.

Noch ein Hinweis: Kurz nach Veröffentlichung dieses Artikels erreichte mich viel Feedback über Facebook, Instagram und auch hier. Entsprechende Ergänzungen sind hier in diesem Artikel bereits eingearbeitet (insbesondere Angaben zu den idealen Temperaturen).

Räucherofen

Ein guter Anfänger-Räucherofen ist der Masterbuilt MDS 230S. Er ist mit rund 200 € erschwinglich und ist mit allem ausgestattet was man braucht. Besonders praktisch sind die Räder um den Ofen einfach hin- und her zu bewegen. Das war auch der Grund warum ich mich nicht für den El Fuego Portland XL entschieden habe den viele in der Angel-Community empfehlen. Platz bietet der Räucherofen für ca. 12 Portionsforellen (250 – 400 g).

Tipp: Bei diesem Räucherofen als auch bei vielen anderen Blech-Räucheröfen stellt man fest das diese nicht sonderlich dicht sind. Dichtet zumindest den Türbereich ab um den Kamineffekt zu unterstützen. Ich hab diese hier benutzt: Kamin Ofen Dichtung aus Glasfasern hitzebeständig bis 550 °C Länge 3 Meter Breite 10x2mm. Nimm am besten 2 Rollen davon. Dann kommst du garantiert mit der Länge hin.

Kommen wir nun zu den einzelnen Schritten des Räucherns.


1. Schritt “Nass-Salzen”

Dauer: 18 Stunden

Zunächst ist eine Lake mit 8 % Salzgehalt anzusetzen. In vielen Anleitungen zum räuchern und in den Räucher-Foren wird häufig 6 % Salzgehalt als Zielwert angegeben. Das kann man durchaus machen. Die Praxis zeigt jedoch das etwas mehr hier ein geschmacklich besseres Ergebnis bringt. Insbesondere weil Salmoniden einen höheren Fettanteil haben.

Benötige Wassermenge: Grob sind hierfür 1 Liter Leitungswasser auf je 1 Kg Fisch notwendig.
Menge Salz: 80 g Salz (Tafelsalz ohne Jod) auf 1 Liter kaltes Wasser. Dies ergibt dann die besagten 8% Salzgehalt.

Achtet darauf das das Salz vollständig aufgelöst ist bevor ihr die Fische in die Lake gebt. Fische für 18 Stunden in die Lake geben (am besten kühler Raum, keine Fußbodenheizung)

Fisch ausnehmen

Beim Ausnehmen des Fisches bitte keine Flossen rausreißen (Brustflossen). Grund ist das wenn das Filet offen ist entweicht die Flüssigkeit beim Garen sehr leicht aus dem Fleisch. Außerdem muss die Niere vollständig entfernt werden. Es darf kein Rest zurückbleiben. Das gleiche gilt für die Kiemen. Auch diese müssen abgekniffen und restlos entfernt werden.

Das “richtige” Salz

Welches Salz sollte man zum räuchern verwenden?

Grundlegend ist es egal ob Meersalz,Tafel- oder Steinsalz. Gutes Meersalz ist halt teurer und man muss die Menge anpassen weil Meersalz meistens mehr Natrium Ionen hat als unser Steinsalz und somit auch salziger ist.

Wie sieht es mit Jodsalz aus?

Ja Jodsalz ist so ein Thema! Als erstes ist Jodsalz kein Naturprodukt mehr sondern ein Industriesalz was angereichert worden ist und in der Produktion noch gechlort wird wodurch wir auch einen höheren Chloranteil im Salz haben, was für mich der erste Punkt ist warum ich es nicht nutzen würde! Als nächstes enthält der Fisch von Natur aus Jod (Salzwasserfische mehr als Süßwasser ) und dem muss oder sollte man kein Industrie gechlortes Jod mehr zu fügen, da zu viel Jod nicht gesund ist! Und der für mich mit am wichtigsten Punkt wieso nicht ist das Jod verhindert die Konservierung des Rauches, der Rauch dringt nicht mehr tief in Fleisch und Gräte weil das Jod beim niedrigen garen und räuchern förmlich kristallisiert im Fleisch was man daran erkennt das der Fisch grau wird vom Fleisch, weil im Fleisch mehr Jod gebunden wurde als Salz, d.h. das Jod sich schneller in den Fleischzellen einsetzt als Salz. Das kann man sich so vorstellen, das Salz in der Lake arbeitet und öffnet die Zellen damit Wasser austreten und das Salz sich reinsetzen kann aber das Jod drängelt sich vor und Sitz deswegen höheranteilig im Fisch anstatt des Salzes.

Gewürze

In vielen Anleitungen werden der Salzlake noch Gewürze wie Wacholder, Lorbeerbläter und häufig auch in Kombination mit Zwiebeln und/oder Knoblauch. Das könnt ihr euch definitiv sparen. Es bringt leider geschmacklich nichts und kostet euch nur Zeit. Zu verstehen ist auch das die Zwiebel- und Knoblauchsäure eine andere Gare in Gang setzt. Wir gehen ja mit dem Salz in die Salzgare. Wenn wir also Zwiebeln und Knoblauch beifügen gehen wir in eine Säuregare rein. In dem Fall kann es einem schnell mal passieren das einem der Fisch vom Haken fällt oder matschig wird. Pfeffer und Pigment sollten auch nicht in die Lake gegeben werden. Diese werden von dem Salz zerstört. Da bleibt also nichts von übrig. Darüber hinaus nimmt der Fisch keine ätherischen Öle auf. Die Hautbarriere des Fisches lässt diese Öle nicht durch. Das sind also alles Beimischungen die man getrost weglassen kann.

Für das Einlegen und salzen der Fische sind 18 Stunden einzuplanen.

Das ist notwendig damit das Salz bis zur Rückengräte durchgedrungen ist. Das es genauso gut ist merkt man daran das wenn man den Kopf des Fisches fest hält und dann am Schwanz zieht das Skelet auseinander gezogen werden kann. Dann hat man auch komplett die Wirbelsäule durchgesalzen so das alle Bakterien tot sind. Tiefgefrorener Fisch werden übrigens immer direkt in die Lake geben und darf niemals aufgetaut werden (einer der größten Fehler den man machen kann). Habt ihr frischen Fisch wird dieser nicht am Tag des Fangs geräuchert sondern erst einmal im Kühlschrank einen Tag lang gelagert und am Folgetag geräuchert.

Grund: Die Totenstarre muss sich erst gelöst haben und der Pigmentverlauf muss sich ausgleichen. Sonst nimmt der Fisch das Salz nicht auf.

Nach den 18 Stunden sind die Fische zu entnehmen und kurz sauber zu waschen (der Fisch darf sich nicht mehr schleimig anfühlen). Sprich der Schleim muss vollständig entfernt werden. Tim Keppler hat noch folgenden Hinweis speziell für Saiblinge geliefert: “Wenn du Saiblinge machst wird der Schleim nicht vollständig abgehen .. da musst du mit Wasser und Küchenpapier nachhelfen”.

Wichtig ist nicht zu lang waschen sonst geht zu viel Salz verloren. Zum Schluss mit Küchenpapier gründlich von innen und außen abtupfen. Die Lake darf nur einmal verwendet werden. Ist also jedes mal neu anzusetzen.

Rubrik “Angeber-Wissen”

Friert man die Fische vor dem Einlegen für 1-2 Tage ein, wird das Fleisch im Nachhinein fester, da beim garen die Zellflüssigkeit leichter austritt.

2. Schritt Trocknen (nur im Winter)

Dauer: 60 Minuten

Das Trocknen der Fische ist nur im Herbst/Winter notwendig da sich durch die Feuchtigkeit des Fisches Tropfwasser oben im Räucherofen sammeln würde. Dieses tropft dann auf den Fisch und verursacht ein fleckiges Bild auf dem Fisch. Das wollen wir verhindern. Im Sommer ist das trocknen des Fisches nicht notwendig. Häufig hält sich das Gerücht in Foren, dass durch trocknen der Fische die Farbe schön goldig wird. Das ist jedoch nicht der Fall. Der Rauchgeschmack bildet sich bei Salmoniden oder anderen fetten Fisch erst nach dem Räuchern in der Ablüftezeit!

3. Schritt Garen

Dauer: 15 Minuten – 105 Grad

Den Ofen für etwas mehr als 15 Minuten auf über 100 Grad erhitzen. Das tötet alle eventuellen Keime ab. Die Garzeit variiert je nach Größe der Fische und der gewählten Temperatur.

Lüftung beim garen richtig einstellen

Beim garen jeweils die Klappe für die Zuluft und Abluft auf lassen! Gerade wenn man mit Feuer gart ist es wichtig weil man die Temperatur über Zu- und Abluft reguliert! Bei Gas ebenfalls so verfahren weil sonst die Flamme ersticken kann.

Als Faustregel gilt: Bei Forellen mit einem Gewicht um die 250-650 g ist der Garvorgang sogar schon nach 15 Minuten abgeschlossen. Ob die Fische gar sind, erkennt man leicht daran, dass die Augen weiß sind und die Rückenflosse leicht raus zu ziehen ist. Hierzu machen wir die “Gar-Probe”. Hierzu ziehen wir mit einer leichten Drehung von hinten nach vorne an der Rückenflosse. Geht diese glatt aus dem Fisch und ist die zwischen den Flossenträgern liegende Muskulatur schön weiß und nicht glasig ist der Fisch gar. Hier sehr anschaulich im Video zu sehen.

Darüber hinaus zeigt das öffnen der Bäuche das die Fische gut gegart sind. Ein guter Indikator wie auch das Stocken der Augen und das Ziehen der Flosse.

Die Kerntemperatur soll bei 70 Grad liegen. Dann ist der Fisch “durch”. Fische bis zu einem Gewicht von 1 Kg räuchern wir im Ganzen. Alles was darüber hinaus geht dann als Filet/ Stücke.

Temperatur messen

Beim Masterbuilt ist das eingebaute Thermometer recht genau. Ergänzend dazu verwende ich ein “Thermapen” Thermometer der Marke “eti” welches ich auch zum grillen verwende. Ich kann damit sowohl die Temperatur im Offen als auch im Fisch selbst sehr genau messen. Auf eine der üblichen verkabelten Thermometer verzichte ich.

4. Schritt Räuchern

Dauer: 2 Stunden – 35 bis maximal 60 Grad

Jetzt beginnt das eigentliche Veredeln der Fische, das Räuchern. Klassisch verwendet man zum Fisch räuchern (wie in meinem Fall) Buchenholz. Dies sind Buchenspäne-Forelle, 3-5mm. Meine Buchenspäne hab ich bei Räucherteufel bestellt. Wichtig hierbei ist darauf zu achten das das Material frei von Rinde ist. Durch die Rinde sind alle Schadstoffe gelaufen und das führt dann meist zu einem “muffigen” Räuchermehl.

Beim Räuchern mit einem Gasofen ist die Empfehlung möglichst grobes Räuchermehl und Räucherchips zu nehmen da das feine Mehl viel zu schnell Feuer fängt.

Lüftung beim räuchern richtig einstellen

Beim räuchern sollte jeweils die Klappe für die Zuluft und Abluft fast ganz geschlossen werden, so dass wir nur noch einen Glimmbrand haben. Wir wollen durch die nicht ganz geschlossenen Klappen erreichen das ein gleichmäßiger und leichter Luftzug um das Räuchergut nach oben geht.

Das Problem bei Hobby-Räucheröfen in diesem Zusammenhang ist das kein vernünftiger Kamineffekt entsteht da die Öffen nicht besonders dicht sind. Hier insbesondere im Türbereich. Man kann durch Kamindichtungsband aus dem Baumarkt seines Vertrauens den Bereich am besten abdichten und dann so verfahren wie zuvor beschrieben. Das führt dann zum gewünschten Ergebnis.

Tipp: Obsthölzer geben dem Räucherfisch einen tollen Geschmack. Einfach mal ausprobieren. So gibt z. B. die Kirsche eine viel dunklere Farbe (Bernsteinfarben) und das Aroma ist deutlich anders als bei Buche. Es zeichnet sich durch ein besonders mildes Aroma aus und nach hinten raus wird es dann kräftiger. Bei Buche im Vergleich hat man eher einen konstanten Räuchergeschmack. Empfehlen kann man auch Apfel. Hier gibt es eine besonders goldene Farbe und ein sehr feines Raucharoma (kann auch mit Buche gemischt werden dann ist es nicht so kräftig und die Farbe wird noch ein bisschen schöner). Für Leute die bei Räucherware Sodbrennen bekommen ist Erle der Favorit.

HolzartGeschmackFarbe
BucheKonstanter gleichmäßiger Räuchergeschmack
KirscheMildes Aroma, nach hinten raus kräftigBernsteinfarben
ApfelFeines Raucharoma
Gemischt mit Buche nicht so kräftig
Golden Farbe, kann gut mit Buche gemischt werden (dann ist die Farbe noch schöner)
ErleFeines AromaBesonders geeignet für Personen die unter Sodbrennen bei Räucherware leiden.
Holzarten und Geschmack

Wie lange sollte man räuchern?

Wie lange man räuchert hängt immer vom Holz oder Mehl ab! Mit Buchenmehl und 2 Stunden ist das schon ein sehr guter Weg und das ist im Ergebnis geschmacklich sehr gut.

Temperaturen

Bei 70-72 Grad „kocht“ das Fischeiweiß schon völlig durch. Höhere Temperaturen sind also während des Räuchervorgangs nicht notwendig (nicht zu verwechseln mit dem Garvorgang bei dem wir kurzzeitig auf über 100 Grad gehen). Bei höheren Temperaturen läuft das ganze schöne Fett aus und der Fisch schrumpelt ein. Zur Temperaturkontrolle immer ein digitales Thermometer zusätzlich verwenden.

Zahnstocher ja oder nein?

Man benötigt keine Zahnstocher um den Bauchraum für den Räuchervorgang offen zu halten. Während des Garens und Räucherns öffnet sich der Bauchraum der Forelle sowieso das zeigt uns das die Garung perfekt ist. Ist der Bauch schön oval geöffnet ist der Garpunkt erreicht und der Fisch hat die nötige Kerntemperatur von 70 Grad erreicht.

Viel wichtiger ist das genügend Abstand zwischen den Fischen ist damit der Rauch gut zirkulieren kann.

Für den Räuchervorgang wird die Zu- und Abluft des Ofens geschlossen. So kann das Feuer nicht mehr brennen, sondern glimmt lediglich vor sich hin. Schau bitte immer, ob die Späne anfangen zu brennen. I

Wichtig

Ein Feuer darf auf keinen Fall mit Wasser (z. B. aus der Sprühflasche das Feuer abgelöscht werden. Für Räucherware ist Wasser absolut tödlich. Das Wasser im Räucherofen führt dazu das der laufende Konservierungsvorgang nutzlos ist. Der Fisch fängt dann durch die Feuchtigkeit an zu schimmeln oder zu gammeln. Also unbedingt vermeiden. Besser ist das Feuer durch zusätzliches Räuchermehl zu ersticken bzw. die Temperatur zu senken und alle Lüftungsgitter zuzumachen..

Optimal ist eine Räuchertemperatur von bis zu 35 Grad, da man ansonsten ja wieder in einen Temperaturbereich, der den Garprozess erneut in Gang setzt kommt. Regelmäßig wird etwas Räuchermehl nach gestreut, so dass der Mehlteppich stets einen knappen halben Zentimeter hoch ist. Hier gilt es etwa alle 20 Minuten das abgebrannte Holz ggf. zu entfernen und frisches hinzuzufügen. Es ist wichtig das regelmäßig kontrolliert wird ob der Ofen noch genügend Rauch entwickelt.

Als Anfänger kann man wie in meinem Fall mit 2 Stunden starten. Nach dem Räuchern ist das Feuer auszumachen und die Forellen bleiben noch 30 Minuten mit dem Rauch im Ofen. Dann die Tür öffnen und Forellen weitere 30 Minuten abkühlen lassen

RauchgeschmackDauer
Mild1 Stunde
Prägnant, aber nicht zu intensiv (Standard)2 Stunden
Kräftiger Rauchgeschmack3 Stunden
Typische Räucherzeiten


Geschmacksentwicklung

Der typische Rauchgeschmack des Fisches entwickelt sich erst vollends nach dem Räuchern, wenn der Fisch zum trocknen an die frische Luft kommt. Häufig schmeckt einem der geräucherte Fisch am nächsten Tag auch besser als am Räuchertag. Das liegt daran das die ätherischen Öle aus dem Holz und Rauch sich erst nach dem Räuchern an den Fisch binden und entwickeln.

Gut zu wissen:

Fettarme Fische schmecken direkt und noch lauwarm aus dem Rauch am besten. ­Andere Fische (z. B. Forellen) entwickeln ihre Vorzüge erst nach dem schonenden Abkühlen. So einfach ist Fisch räuchern.

Guten Appetit!

Experten-Interview

Begleitend zu diesem Artikel gab es einen ausführlichen Livestream. Räucher-Experte Dennis Rendelsmann führt in das Thema ein. Dennis ist Inhaber einer Fischzucht und Räucherei und zweifach ausgezeichneter Skandinavische Rökery Meister in Schweden, Norwegen. Schaut mal rein und lasst gern ein Abo da.

Schaut euch das Interview mit Dennis Rendelsmann auf Youtube an um weiter in das Thema einzusteigen.

Lagerung und Haltbarkeit von Räucherfisch

Nun noch ein paar Gedanken zur Lagerung der frischen Forellen.

Einschlagpapier

Es empfiehlt sich den frischen Räucherfisch nach dem abkühlen direkt in Einschlagpapier zu wickeln. Ideal ist fettdichtes Einschlagpapier im Format 37,5 cm x 50 cm (1/4 Bogen) zu verwenden. Hier die Bezugsquelle die ich verwende.

Eine so verpackte Forelle ist im Kühlschrank bei 5-7 Grad mindestens 4 Tage haltbar.

Vakuum-Beutel

Deutlich länger haltbar ist eine geräucherte Forelle wenn diese vakuumiert wird. Hier verlängert sich die Haltbarkeit bei Lagerung im Kühlschrank auf bis zu einem Monat. Welche Vakuum-Beutel ich verwende findest du in diesem Artikel.

Tipp:

Forelle kurz 2-3 Stunden in den Gefrierschrank und dann vakuumieren. Vorteil dabei ist das der Kopf und der Fisch an sich nicht so zusammen gedrückt wird. Sieht hübscher aus! Zum einfrieren kommen wir im nächsten Abschnitt…

Einfrieren

Vakuumierter Fisch kann auch eingefroren werden. So lässt sich die Haltbarkeit noch mal verdoppeln. Also bis zu 2 Monate. Geschmacklich sind kaum Abstriche zu machen wenn man den Fisch nach dem auftauen und vor dem Verzehr kurz erwärmt. Die Temperatur sollte idealerweise bei -18 Grad liegen.

Zubehör

Plastikeimer vs. Edelstahlbehälter

Ich hab bei meinem ersten Räucherversuch lebensmittelechte Kunststoffeimer verwendet. Diese können verwendet werden. Nicht lebensmittelechte Eimer sind jedoch nicht zu empfehlen da das Salz Kunststoff angreift. So wurde die Gummidichtung eines meiner Behälters bereits beim ersten einlegen der Forelle in die Salzlake durch das Salz angegriffen und beschädigt. Auch Behälter aus Aluminium dürfen nicht verwendet werden da das Material mit Salz oxidiert. Auch dürfen keine alten Bierfässer genommen werden.

Ein guter Tipp kam dann auf Facebook von Christoph Gelinski der einen Post von mir kommentierte und mich dann anschrieb. Er selbst verwendet nur Edelstahlbehälter. Es sind recht günstige Gastronomiebehälter die sich ideal einigen da das Salz den Behältern nichts anhaben kann. Zusätzlich ist die Reinigung sehr einfach und die Dinger können auch in die Spülmaschine wandern.

Diese hab ich mir dann besorgt und bin schlichtweg begeistert.

Ich hab mir den GN Behälter 1/1 Edelstahl, Höhe 200 mm (530 x 325 x 200 mm) mit Deckel gekauft. Zwei Anbieter bieten die Behälter in guter Qualität an. Das ist zum einen Allpax und zum anderen Hendi. Ich hab euch die passenden Behälter einmal jeweils verlinkt. Ich hab mir gleich zwei Behälter gekauft.

Der Behälter hat ein Fassungsvermögen von 28 Litern. Das reicht für 10 Liter Lake und ca. 15 Portionsfischen (bei typische Größe zwischen 250-400 g).
Dann ist der Behälter zu 2/3 Rand gefüllt und es passt gerade noch ein Abtropfgitter als Beschwerung drauf. Praktischer ist es besser zwei Behälter gleichen Fassungsvermögen halb zu füllen. Das ist auch später wegen des Gewichts besser nach draußen zum Räucherofen zu transportieren.

Hierzu kommen wir noch im folgenden Abschnitt.

Erweiterung für den Edelstahlbehälter

Ich hab mir noch ein Abtropfgitter für die Behälter geholt. Dieses erfüllt bei mir zwei Aufgaben.

1. Beim einlegen der Fische kommt das oben drauf und sorgt dafür das die Fische stets gut mit der Salzlake bedeckt sind.

2. Beim ausnehmen: Die Fische kommen nach dem ausnehmen in den Behälter mit dem Abtropfgitter. So tropft alles prima runter und die Fische liegen nicht im eigenen “Saft”.

Räucherhaken

Ich verwende Edelstahl-Räucherhaken mit einer Länge von 14 cm. Diese werden einmal um die Wirbelsäule gedreht und halten sehr gut. Der Vorteil ist das die Einstichstelle nach dem Räuchern nicht sichtbar ist und die Handhabung mir insgesamt gut gefällt.

Grillmatte

Viele haben schon von den Grillmatten (gitterartig, aus feuerfestem Stoff) gehört. Diese sind ideal wenn man Filet räuchern möchte. Der Fisch wellt nicht und backt nicht am Rost an. Nach dem räuchern läst sich das Filetstück sehr einfach aus dem Räucherofen nehmen. Klare Empfehlung.

Räuchermehl

Ich nutze z. B. Buchenspäne in 3-5mm. Das Mehl hab ich mir unter anderem bei Räucherteufel geholt.

Ein absoluter Preis-Tipp ist auch das folgende Räuchermehl:

Räuchergold Buchenholz Räuchermehl RG HB 500/1000

Die Großpackung mit einem Inhalt von 15kg ist im Handel für unter 20 € zu bekommen. Der Kornbereich
beträgt 0,5 bis 1,0 mm.

Zu guter letzt verwende ich auch Kirschbaum-Räuchermehl von. Diese in der Körnung 1-3mm.

Räuchermehl Menge

Unser Motto lautet “Nicht mit Räuchermehl geizen”.

Die meisten Blech-Räucheröfen sind nicht sonderlich dicht. D. h. 1 Kg Räuchermehl sollte man einplanen. Bis zu 2.5 Kg Mehl können es auch sein.

Reinigung

Räucheröfen werden nicht desinfiziert, sondern lediglich ausgebrannt, wenn sie zu teerhaltig sind. Die beim Räuchervorgang entstehende Patina bildet eine keimfreie Schicht, die zudem für den Geschmack verantwortlich ist. Also sollte diese nicht entfernt werden.

Weitere Bilder

Ich hab euch noch weitere Bilder in einer Galerie zusammengestellt. Klickt mal rein!

Bildergallerie

Hinweis: Dies ist keine Produktwerbung. Ich habe keinen persönlichen Vorteil durch die Verlinkung und werde auch nicht von einer der Firmen für die Verlinkung vergütet.

Hilfreiche Links

Empfehlenswertes Einführungs-Video zum Thema Räuchern: Link

Geräucherten Fisch filetieren

Eine gute Anleitung findet sich hier.

Danksagung

Mein besonderer Dank gilt Dennis Rendelsmann, Dennis ist Inhaber einer Fischzucht und Räucherei und zweifach ausgezeichneter Skandinavische Rökery Meister in Schweden, Norwegen und hat den Artikel geprüft und mit seinem Fachwissen angereichert. Danke dafür Dennis!


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10 Antworten zu „Forelle räuchern für Anfänger und Fortgeschrittene“

  1. Avatar von Thomas Lütkenhues
    Thomas Lütkenhues

    Ich räuchere mit einem selbstgebauten Ofen aus Edelstahl und nur mit Holz. Ganz wichtig ist die Lake kühl zu halten! Dazu mische ich gern frische und gefrorene Fische und leg oft noch Kühlpacks drauf, Fisch kommt bei mir direkt von der Lake in den Ofen ( Schleim wird nur abgestreift ) Zu viel abwaschen verwässert den Geschmack. Lake setz ich in einer großen Kühltasche an ( 35 l ). 1 kg Salz und gut 10 l Wasser, dazu dann etwa 10 kg Fisch. Ich mach das Feuer schon an bevor ich die ersten Fische reinhänge, dann trocknen die schneller. Garzeit hängt von der Größe der Fische ab. Portis bekommen eine gute halbe Stunde Temperatur, be größeren Fischen muss man auch mal 2 bis 3 Stunden feuern. Anschließend Spaltholz auf die Glut und Buchenmehl drüber, das mach ich dreimal hintereinnander, auskühlen lass ich am Liebsten über Nacht im Ofen

  2. Avatar von Meik Brand

    Danke für die Hinweise Eric. Ich hab den Artikel entsprechend aktualisiert. Trotz intensiver Lektüre diverser Blogs ist das mit der Temperatur so eine Sache. Gerade als Anfänger ist man da ein wenig ratlos. Die Fische sind trotz der zu hohen Temperatur gut geworden. Ich werde es aber das nächste mal mit den niedrigeren Temperaturen beim trocknen, garen und räuchern probieren 🙂

    Also wie gesagt…. Artikel enthält jetzt die “richtigen” Temperaturen. Werde sicher noch das ein oder andere hier anpassen. Freue mich auf weiteres Feedback.

  3. Avatar von Justus
    Justus

    Hallo Zusammen,

    super Räucherguide, vielen Dank !
    Hab ich das als Laie richtig verstanden : Die Salz – Gewürzmischungen, wie zB. von Balzer etc. brauche ich nicht verwenden ?
    Das nächste Mal werde ich genau diesem Räucherguide folgen und mit meinen bisherigen Ergebnissen vergleichen.
    P.S. habe auch den Masterbuilt.
    Viele Grüße,
    Justus

    1. Avatar von Meik Brand

      Sehr gerne. Ja es ist richtig das die Gewürzmischung nicht benötigt wird. Gib uns gern Feedback wie die Forellen mit dieser Anleitung geworden sind.

      1. Avatar von Justus
        Justus

        So, gestern Abend habe ich 2 Forellen und 2 Lachsforellen genau nach eurem Guide vorbereitet und geräuchert. Eben aus dem Kühlschrank geholt.
        Das Ergebnis ist optisch hochprofessionell und geschmacklich wirklich top notch geworden.
        Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle mal bei Meik Brand & Team für die Idee zu diesen tollen Guides bedanken. Es ist absolut lobenswert, dass es Menschen gibt, wie euch, die solchen Aufwand auf sich nehmen, um den “community” Gedanken mit echten Werten & Content zu füllen. Und das ohne primär finanzielle Erwartungshaltung. Vielen Lieben Dank dafür !
        Ein nicht minder großes Lob geht an Dennis Rendelsmann for sharing expertise 😉 : Klasse, dass Du Deine Lernkurve und Können an uns so transparent weitergibst, Danke – ich bin jetzt next level smoker durch Dich, macht mit solchen Ergebnissen gleich mehr Spaß.
        Schade ist nur, dass ich hier kein Foto hochladen kann, gern hätte ich zumindest die tolle Optik der Räuscherfische präsentiert.
        Am Ende noch ein Frage :
        Nach dem Räuchern ist im Ofen so ein feuchter Film, bei Lachsforellen pink gefärbt, bei Forellen klar- bis cremefarben. Muss man nach dem Entfernen und Saubermachen desinfizieren ? Bzw. können sich durch sowas Keime bilden … weil wir arbeiten ja mit moderaten Temperaturen ? Wie haltet Ihr es mit dem Thema Desinfektion Räucherofen ? Wenn ja, womit und wie oft ? Danke

        1. Avatar von Meik Brand

          Vielen Dank für dein Feedback Justus. Das freut uns sehr!

          Bilder kannst du uns gerne schicken an:
          kontakt@ul-fishing.de

          Nach dem Räuchern alle Reste aus dem Ofen entfernen.

          Einen Räucheröfen Desinfiziert man nicht man brennt diese lediglich frei, wenn dieser zu Teerhaltig ist. Ansonsten bildet die Patina eine Schicht die keimfrei ist und auch für den Geschmack sorgt.

  4. […] haben den Artikel um einen Abschnitt “Reinigen” […]

  5. Avatar von Konrad Höltermann
    Konrad Höltermann

    Moin zusammen.
    Ich grüße Euch aus dem hohen Norden Deutschlands.
    Nun, ich räucher nun ca. 1 Jahr , das erste mal war etwas schwierig , da sich erstmal 2 von 8 Forellen sich beim räuchern vom Haken gelöst haben. Trotzdem waren die noch genießbar.
    Beim zweiten mal war alles wunderbar. Den Räucherofen zunächst 15 Min auf ca.120 Grad aufheizen. Ich habe einen Holzofen. Anmachholz aus Buche und Späne sind am Besten. Walnuss Späne gehen auch , je nach Geschmack. Dann die Fische einhängen , und bei ca 100 Grad ebenfalls 15 Minuten ca. die Fische garen. Zwischenzeit Holz u. Späne nach Bedarf nachlegen , damit die Temperatur oben bleibt.
    Danach runter auf ca. 50 – 70 Grad, 140 Minuten räuchern lassen.
    Das Ergebnis…… mmmmmh ……lecker.

    1. Avatar von Meik Brand

      Hallo Konrad,

      es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen wie man so schön sagt. Vielen Dank für dein Feedback & Rezept 💪💚.

      Wir empfehlen dir zusätzlich noch diesen Beitrag falls du diesen noch nicht gesehen haben solltest.

      https://ul-fishing.de/raeuchern-die-10-groessten-irrtuemer/2612/

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