In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen und Beobachtungen zum Forest PAL und seinem chinesischen Nachbau mit euch teilen. Der Forest PAL zählt zu meinen absoluten Lieblingsködern. Nicht nur, weil ich damit meine erste „Spoon-Forelle“ gefangen habe, sondern auch, weil er regelmäßig erfolgreich ist. Neben dem legendären LT-31-Farbmuster, das oft eine hohe Fangquote hat, überzeugen auch dezentere Farbkombinationen. Auf den ersten Blick wirken beide Modelle täuschend ähnlich – doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Der Forest PAL: Ein Überblick
Der Forest PAL ist ein japanischer Spoon mit einer schmalen, leicht gebogenen Form. Diese einzigartige Kombination aus tropfen- und birnenförmigen Elementen ermöglicht verschiedene Führungsstile und sorgt für ein dynamisches Laufverhalten. Besonders beim gleichmäßigen Einholen (steady retrieve) zeigt er seine Stärken. Aber auch Techniken wie Spoon-Jigging oder das Fischen mit taumelnden Bewegungen gelingen hervorragend.
Im Vergleich zum Forest Miu fällt der PAL durch seinen markanteren horizontalen Knick auf, der für eine schnellere und agilere Aktion sorgt. Mit einer Länge von etwa 3 cm und einer Breite von 17 mm ist er in verschiedenen Gewichtsklassen erhältlich (1,6 g, 2,5 g und 3,8 g) und eignet sich sowohl für stehende als auch leicht fließende Gewässer.
Dank der ausgewogenen Gewichtsverteilung fliegt der Forest PAL stabil und präzise. Zudem erzeugt seine Form einen erhöhten Wasserwiderstand, was im Wasser stärkeren Druck erzeugt und den Köder für Raubfische besonders attraktiv macht.
Ein weiterer Pluspunkt: Die extrem robuste Lackierung ist in zahlreichen Farbvarianten erhältlich – von natürlichen Tönen über auffällige Schockfarben bis hin zu speziellen Designs wie Pelletimitationen. Auch nach vielen Einsätzen bleibt die Lackierung widerstandsfähig und glänzend. In Deutschland bieten Fachhändler wie Nippon-Tackle oder Angelshop Gerstner eine große Auswahl an.
China-PAL: Der günstige Nachbau
Die chinesischen Nachbauten des Forest PAL werden über Plattformen wie AliExpress angeboten. Ein Beispiel ist der „LTHTUG Peche Leurre Pesca PAL Löffel“ mit einem Straßenpreis von etwa 1 € bei der Erstbestellung und ca. 2 € bei Nachbestellungen. Regelmäßig gibt es Sonderaktionen und Rabatte.
Interessanterweise werden diese Rohlinge auch in deutschen Shops lackiert und unter unterschiedlichen Namen verkauft. Dabei wird oft der Sprengring entfernt, um das Erscheinungsbild des Originals zu imitieren.
Der erste Eindruck: Unterschiede im Detail
Der auffälligste Unterschied ist der Sprengring in der oberen Öse des China-PALs, der beim Original fehlt. Beim genaueren Hinsehen und -wiegen zeigt sich ein weiterer bedeutender Unterschied: Das China-PAL besteht aus dickerem Blech und wiegt auf der Feinwaage etwas weniger als 3 Gramm – deutlich mehr als 2,5 Gramm. Das japanische Original liegt interessanterweise unter der offiziellen Gewichtsangabe. Hier liegt das Gewicht bei durchschnittlich 2.14 g. Das bedeutet die beiden hier zu vergleichenden Modelle liegen mindestens 0.58 g auseinander. Das ist eine ordentliche Differenz.
Vor- und Nachteile des dickeren Materials des China-PAL:
- Wurfweite: Durch das höhere Gewicht fliegt der China-PAL weiter.
- Tauchtiefe: Er läuft tiefer, was in manchen Situationen von Vorteil sein kann.
Allerdings wirkt das Laufverhalten des Originals lebhafter und ansprechender. Selbst bei langsamer Führung überzeugt der Forest PAL mit einem abwechslungsreichen Spiel – ein Vorteil, wenn die Fische zögerlich beißen.
Praxistest: Beide Modelle fangen Fische
Sowohl das Forest PAL als auch der Nachbau konnten im Praxistest Fische fangen. Mit dem Original hatte ich jedoch deutlich mehr Erfolg – was auch daran liegen könnte, dass ich es häufiger verwendet habe.
Beim China-PAL habe ich sowohl Haken als auch Sprengring ausgetauscht, um die Qualität zu verbessern. Beim Forest PAL hingegen ersetze ich lediglich den Haken, da ich widerhakenlose Modelle bevorzuge. Besonders empfehlenswert ist hier der Gamakatsu LS 3424F in Größe 6, der optimal zu beiden Modellen passt.
Wer lieber wie Meik, Jesko oder Norman ohne Widerhaken fischt nutzt idealerweise den VanFook SP-31K in Größe 6.
Lackierung: Original vs. Nachbau
Ein weiterer entscheidender Unterschied liegt in der Lackierung. Das Original überzeugt mit einer hochwertigen, langlebigen Beschichtung, die auch nach vielen Einsätzen ihren Glanz behält. Die Lackierungen der chinesischen Kopien sind meist einfacher und weniger haltbar – aber für den Preis akzeptabel.
Zu den in Deutschland lackierten Varianten kann ich derzeit keine Einschätzung geben.
Fazit
Der Forest PAL überzeugt nicht nur durch seine hochwertige Verarbeitung und sein attraktives Laufverhalten, sondern auch durch ethische Faktoren wie faire Löhne, hohe Umweltstandards und die Kosten für Entwicklung und Forschung, die im Preis reflektiert werden.
Der China-PAL ist eine günstige Alternative, mit der sich ebenfalls Forellen fangen lassen. Aufgrund der Unterschiede im Laufverhalten sind die beiden Modelle jedoch letztlich nicht vergleichbar – sie spielen in unterschiedlichen Ligen.
Generelle Spoon-Empfehlungen
Weitere Informationen zum Thema mit einer Aufstellung unserer wichtigsten Spoons findet ihr in unserem Leitartikel.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Forest PAL oder seinen Nachbauten? Habt ihr Tipps, Tricks oder Ergänzungen? Ich freue mich auf eure Kommentare!
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