Beim aktiven Ultra-Light (UL) Angeln auf Forellen stehen drei Hauptreize im Vordergrund, die den Einsatz von Flavour überflüssig machen:

1. Visueller Reiz
   Die Farbe, Form und das Muster des Köders sowie die Größe sind entscheidend, um die Aufmerksamkeit der Forellen zu erregen. Forellen sind visuell orientierte Räuber, die stark auf die optische Wahrnehmung ihrer Beute reagieren. Leuchtende Farben, reflektierende Oberflächen oder naturgetreue Muster auf Ködern wie Spoons, Wobblern und Gummiködernahmen kleine Fische oder Insekten nach und lösen den Jagdinstinkt der Forellen aus.
2. Bewegungsreiz (Aktion des Köders)
   Die Art und Weise, wie sich der Köder im Wasser bewegt, ist ein weiterer entscheidender Reiz. Die flimmernde, zappelnde oder drehende Bewegung eines Köders ahmt die Bewegung eines fliehenden Beutetiers nach. Diese Aktion imitiert ein verletztes oder fliehendes Beutetier, was für Forellen äußerst attraktiv ist. Der Bewegungsreiz kann allein oft ausreichen, um Forellen zum Biss zu verleiten, da sie stark auf dynamische und unregelmäßige Bewegungsmuster reagieren. Auch ist die Geschwindigkeit der Bewegung häufig entscheidend für den Fangerfolg.
3. Vibration und Geräusch
   Viele UL-Köder erzeugen durch ihre Bewegung Vibrationen und Geräusche im Wasser, die von den Seitenlinienorganen der Forellen wahrgenommen werden. Diese Vibrationen und Schallwellen simulieren die Bewegung eines Beutetiers im Wasser. Besonders in trübem Wasser oder bei schlechter Sicht helfen diese taktilen und auditiven Reize den Forellen, den Köder zu lokalisieren und anzugreifen. Gibt es irgend etwas was doch für Flavour spricht? Der einzige Grund der für Flavour spricht ist das dieser den Köder schön geschmeidig hält. Hier haben die Hersteller unterschiedliche Ansätze. Bei Troutbaits werden die Köder mit dem Flavour eingesprüht. Bei Trout Jara “schwimmen” die Köder in der Flüssigkeit.

Die Kombination aus visuellem Reiz, Bewegungsreiz und Vibration/Geräusch macht den zusätzlichen Einsatz von Lockstoffen beim UL-Angeln unnötig. Diese Reize sind so stark und effektiv, dass sie allein ausreichen, um die Forellen zum Biss zu verleiten. Die natürlichen Reize des Köders stehen in im Vordergrund und machen die Zugabe von Aromen praktisch überflüssig.

Unser Tipp ist daher: Greife zu Ködern die einen angenehmen Duft wie Bubble Gum, Banana oder Erdbeere haben wenn dein Lieblingsköder nicht ohne Flavour erhältlich ist. Ich selbst greife z. B. bei Trout Jara Ködern ausschließlich zu “Bubble Gum”. Ich entnehme die Gummiköder der Dose, wische diese mit Toilettenpapier trocken und dann kommen diese in eine passende Meiho Box. Welche Boxen ich verwende findest du hier. Bitte wasche die Köder nicht mit Wasser und oder Spülmittel ab. Achte auch darauf das du in einer Köderbox nicht mehrere Flavoursorten lagerst. Der Geruch ist dann häufig nicht so angenehm. Wenige Anbieter wie Troutbaits bieten sogar die Möglichkeit die Köder ohne Flavour (im Shop “Neutral” genannt) zu erhalten. Also vermeidet wo immer es geht Flavour. Die Vorteile liegen auf der Hand. Ihr habt keine glitschigen Hände und keine unangenehmen Gerüche an Händen und Kleidung. Eure Mitmenschen werden es euch danken 😀.

Im Gegensatz zur aktiven Methode wo der visuelle Reiz, die Bewegung un die Vibration eine entscheindene Rolle spielt haben wir bei der Angelei mit der Standrute eine andere Ausgangssituation. Hier spielt Flavour durchaus eine wichtige Rolle. Insbesondere verstärkt dann wenn der Köder bei ruhigem Wasser sprich wenig Wind kaum bewegt wird. Beim Forellenangeln haben sich Käse- und Knoblauch-Aroma als optimale Varianten herausgestellt. Von allen anderen Varianten wie z. B. Fruchtsorten wie Erdbeere, Banane, Bubble Gum usw. raten wir ab. Es hat Gründe warum Hersteller wie Libra Lures im wesentlichen auf die beiden Genannten Flavours setzen und im Standard keine Fruchtsorten anbieten. Forellen stehen insbesondere auf Käse und Knoblauch.

Die spannende Frage ist nun wann welches Flavour zum Einsatz kommt. Die Jahreszeit und die Wettersituation ist hier entscheidend.