Jeder Angler kennt diesen Schreckmoment: Eine unachtsame Bewegung, eine unglückliche Situation, und schon ist es passiert – die geliebte Angelrute ist gebrochen. Wir alle haben es schon erlebt oder zumindest davon gehört. Doch wie kommt es typischerweise zu diesem Malheur, und was kannst du tun, wenn es doch passiert ist?
Typische Situationen, die zum Rutenbruch führen können:
1. Beim Ein- und Auspacken:
- Auch mir ist das schon passiert: In Eile oder Unachtsamkeit kann es schnell gehen. Wenn beispielsweise die Bremse der Rolle nicht richtig geöffnet ist und man versucht, eine zweiteilige Rute gewaltsam auseinanderzuziehen, entsteht eine enorme Belastung an der Rutenspitze – ein Bruch ist dann oft die Folge.
2. Während des Transports:
- Eine aufgebaute Rute ungeschützt im Auto zu transportieren ist riskant. Stöße, Einklemmen oder andere unvorhergesehene Ereignisse können leicht zu Beschädigungen oder gar zum Bruch führen. Die Verwendung einer Rutentasche oder eines stabilen Rutenkoffers ist daher unerlässlich.
3. Das Ablegen der Rute auf dem Boden:
- Das kurzzeitige Ablegen der Rute auf den Boden mag verlockend sein, doch es wird meist bestraft. Jemand der vorbei läuft tritt garantiert drauf!
4. Im Eifer des Gefechts beim Keschern:
- Das Keschern eines Fisches ist ein kritischer Moment. Sobald der Fisch sicher im Netz liegt, ist es entscheidend, sofort den Rollenbügel zu öffnen. Andernfalls kann die plötzliche Belastung durch unkontrollierte Bewegungen des Fisches zum Bruch der Rutenspitze führen.
5. Eingefrorene Ringe
- Es ist keine gute Idee an der Schnur zu ziehen wenn der Rutenring an der Spitze eingefroren ist. Führt nicht selten zum Bruch der Spitze.
6. Wind und Rutenhalter
- Leider auch etwas was einem Freund von mir passiert ist. In Dänemark bei starkem Wind ist die Meiho Box umgeweht samt Ruten. Eine Rute hatte es leider erwischt. Spitze gebrochen!
7. Hänger
- Ein Spoon hängt im Baum oder ein Gummiköder hat sich im Kraut verfangen. In dieser Situation zerren viele an ihrer Angel und versuchen ruckartig den Köder zu lösen. In der Regel fatal! Besser ist es die Rolle aufzumachen und Schnur frei zu geben und dann einfach an der Schnur zu ziehen. Geht schneller und ist sicherer als zu versuchen den Köder über die federnde Rute frei zu bekommen.
8. Schnur-Tüdel am Spitzenring
- Hat sich die Schnur insbesondere bei viel Wind um die Rutenspitzen geschlagen heißt es Ruhe bewahren. Rolle auf und vorsichtig versuchen den Tüdel zu lösen. Im Zweifel lieber die Schnur abschneiden und ggf. das Vorfach neu binden. Besser als ein Rutenbruch allemal.
Hinweis Nummer 9 kommt direkt von Frank Schaible als Ergänzung für diesen Blogartikel:
9. Test der Bremse
- Es gibt einige Angler, die am Köder ziehen, um die Bremse der Rolle zu testen. Dadurch wird der Blank weit über seine Grenzen belastet. Besser ist es, direkt vor der Rolle zu ziehen oder die Bremse beim Test mit dem Köder etwas weicher einzustellen. Auf keinen Fall darf man diesen Zugtest bei komplett festgestellter Bremse machen.
10. Stolpern
- In unebenen Gelände mit der Angel stolpern und kurz mit der Rutenspitze den Boden tuschuieren passiert auch immer mal wieder. Die Empfehlung ist die Rutenspitze immer hoch zu halten das diese beim laufen möglichst gerade nach oben zeigt.
11. Bäume und Sträucher
- Beim Gang zum Angelplatz oder auch beim Platzwechsel besteht die Gefahr eines Rutenbruchs. Oft bleibt man mit dem Köder oder der Rutenspitze an Gestrüpp oder Ästen von Bäumen hängen.
Wenn es doch mal passiert ist kann man einiges tun. Gehe zum Rutenbauer deines Vertrauens und lass diesen begutachten was zu tun ist.
Bei mir ist z. B. aus unerfindlichen Ringen der Rutenring ganz unten am Handteil verbogen gewesen. Das lässt sich vom Profi wieder beheben in dem der Rutenring abgenommen und gerichtet bzw. der Rutenring ausgetauscht wird. Es gibt einige Firmen die sich auf Rutenreparaturen spezialisiert haben.
Frank Schaible, Reparaturen von Ruten & Rollen
Theodor hat sich besonders auf die Reparatur von Solitip Spitzen spezialisiert.
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